Was in den 90ern das ISO-Qualitätsmanagement war sind heute die Social Development Goals. Am Ende wird es zum Standard.
Bewusstseins-Ökonomie – ein neuer Hype? Oder liegt dem nicht ein wiedererwachtes, stetig wachsendes Bedürfnis der Menschen zu Grunde, den wertschöpfenden Teil ihres Lebens sowie die Zusammenarbeit in einer Organisation wieder so zu gestalten, dass neben materiellem Gewinn für alle Seiten Glaubwürdigkeit, Menschlichkeit und Identifikation mit Überzeugungen und Visionen Einzug hält. Seit der allgegenwärtigen Corona- oder der Klima-Krise hat die Dynamik aber erst so richtig Fahrt aufgenommen.
Unternehmen sind daher schlecht beraten, sich der Auseinandersetzung mit der Frage noch länger zu verwehren, nicht ob, sondern wie sich Arbeitsorganisation, Führung und Geschäftsmodelle ändern müssen, um dem Rechnung zu tragen. Einen Einstieg hatte man im Grunde schon bei den Vorläufer-Themen Agilität, Resilienz oder Innovation. Denn bei genauerem Hinsehen sind diese Eigenschaften per se Kompetenzen einer ‚bewussten‘ Organisation, eines Unternehmens, dem es gelingt ein klar umrissenes Bewusstsein als Gemeinschaft von Menschen zu etablieren, das sich in den Arbeitsprozessen, der Kommunikation nach Innen wie nach Außen, in der Führungskultur und dem Geschäftsmodell wiederfindet. Exakt wissen für welche Werte man in welcher Intensität steht und wie sie das tägliche handeln und Entscheiden beeinflussen.
Es geht nicht mehr darum der Erste zu sein, sondern möglichst nicht der Letzte
Wir stehen erst am Anfang einer Zeit, in der wir – zu Recht – zügig und politisch flankiert immer stärker Nachhaltigkeit, bzw. die SDGs im Ganzen, in Unternehmen integrieren müssen. Es wird nicht allzu lange dauern, bis das eine Selbstverständlichkeit sein wird wie es heute ein ISO zertifiziertes Qualitätsmanagement ist.
Wenn Unternehmen heute – getrieben von der Digitalisierung – werbewirksam davon sprechen, den Menschen (und damit auch seine Lebensgrundlage) ins Zentrum des eigenen Handelns zu stellen, dann muss man konsequenterweise auch Antriebsfaktoren menschlichen Handelns ins Zentrum stellen – den gesellschaftlichen wie individuellen Werterahmen und welche Visionen einer Zukunft uns jeden Tag motivieren.
Erfolg wird nicht mehr nur am Wachstum oder der Bilanz gemessen werden!
Richtig umgesetzt, kommuniziert, organisiert und gelebt wird es DER Erfolgsfaktor Nr. 1 für verantwortungsvolles und wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmertum sein. Wenn beides ausbalanciert ist (und mehr nicht einseitig optimiert) entsteht so etwas wie Nachhaltigkeit.
Dazu muss aber alles von oben bis unten auf den Prüfstand. Geschäftsmodell, Strategie, Lieferketten, Organisation, Führung. Je früher man anfängt, umso schneller gehört man zu denjenigen die vorbereitet sind, wenn Finanzmärkte, Politik, Kunden und Mitarbeiter sich genau aussuchen, mit wem sie Geschäfte machen werden, und mit wem nicht mehr.
Erfolg wird neue – immaterielle, emotionale – Parameter bekommen, die nicht mehr in die heutigen Steuerungssysteme und Denkmuster passen – und auch durch noch so schöne Bilanzzahlen nicht mehr kompensiert werden können. Warten Sie also nicht zu lange…
Herzliche Grüße
Roland Schulze